RYTHMEN, STRASSEN, RÄUME

KLAUS RONNEBERGER (DE)

Mo 2.6., 19:00 – 20:00 Schokoladenfabrik
VORTRAG // 60’

Für den Philosophen und Raumtheoretiker Henri Lefebvre wird der „Stadtkörper“ von zahllosen Rhythmen gekreuzt und durchdrungen. Die sozialen Gruppen, die täglich und regelmäßig um dieselbe Zeit auftauchen, produzieren zyklische Rhythmen, die auch die Atmosphäre einer Straße oder eines Quartiers ausmachen. Seine Alltagsforschung setzt sich zum Ziel das Fortbestehen der rhythmischen Zeiten in den linearen Zeitabläufen der modernen Gesellschaft herauszuarbeiten. Im Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Zeitlichkeiten, die den städtischen Alltag durchziehen, werden für Lefebvre auch Brüche sichtbar, an denen sich Widerstand gegen Kolonisierung – und damit für einen selbstbestimmten Umgang mit der Zeit – festmachen kann.

Klaus Ronneberger ist Freier Publizist, Studium der Kulturanthropologie und europäischen Ethnologie, der Soziologie und Politikwissenschaften. Langjähriger Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung Frankfurt am Main. Mitarbeiter der documenta 12. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, u.a.
 Die Stadt als Beute oder Fragmente städtischen Alltags www.niatu.net/klaus.ronneberger/