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Independent Artists’ Association – Platform and Experimental Ground for Dance, Performance and related Art Forms

JUDITH // Eva- Maria Schaller (AT)

Wer oder was ist Judith? Dieser Heldin aus dem Alten Testament wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Rollen zugeschrieben – Freiheitskämpferin, gottesfürchtige Witwe, Femme fatale. In der europäischen Malerei wurde der Moment der Ermordung des Tyrannen Holofernes auf vielfache Weise dargestellt und interpretiert – von Caravaggio über Artemisia Gentileschi und Klimt. Aus welchem Blickwinkel lässt sich Judith heute interpretieren?
Die Performance nimmt die Gemälde als Einstiegspunkt, um sich dieser ambivalenten und potentiell subversiven Figur Judith anzunähern. Eine zeitgenössische Tanzperformance mit Musik und Text.

Die unterschiedlichen Darstellungen der Körperlichkeit Judiths in den Gemälden nehme ich als Einstieg um Bewegungsmaterial, Formen der Präsenz und unterschiedliche Körperlichkeiten mit den Performerinnen zu entwickeln.

Die Tänzerinnen greifen die charakteristischen Haltungen, Blicke und Attribute, sowie die Dramaturgie der Bilder auf und setzen diese in Bewegung, Tanz und Text um.
Interpretationen und Motive unterschiedlicher Epochen werden in der Performance untersucht und neu zusammengewürfelt.
Aus der Bildsprache eine Bewegungssprache zu entwickeln, steht im choreografischen Prozess im Zentrum. Das Licht als wesentliches Gestaltungs- und Stilelement der Gemälde, wird als solches in die Performance übersetzt.
Die Texte von Verena Dürr beziehen sich konkret auf die einzelnen Bildvorlagen und bieten eine zusätzliche komplementäre Interpretation, verweben sich dabei mit den verschiedenen tänzerischen, perfromativen Sequenzen.

Spieltermine:
Premiere: 24. November 2016, Freies Theater Innsbruck
Fördergeber: Kulturabteilung Stadt Innsbruck, Land Tirol

Mitwirkende
Konzept, Choreografie: Eva-Maria Schaller
Performance, Entwicklung, Recherche: Martina Rösler, Emmy Steiner, Bianca Figl, Gina Battistich, Regina Picker, Eva-Maria Schaller
Musik: Ralph Mothwurf
Texte: Verena Dürr
Lichtdesign: Veronika Mayerböck


Foto: Michel Nahabedian

Eva-Maria Schaller geboren 1985 in Wien, begann ihre Ausbildung an der Ballettschule der Wiener Staatsoper und studierte zeitgenössischen Tanz an Codarts, Hochschule für Musik und Tanz Rotterdam, Niederlande (BA). Als Tänzerin arbeitete sie mit ChoreografInnen wie Emio Greco | PC, Edan Gorlicki, Stephen Shropshire, Megumi Nakamura und Anouk van Dijk. In Wien performte sie v.a. für Christine Gaigg / 2 nd nature in diversen Produktionen.
Eigene choreografische Arbeiten realisiert sie in Zusammenarbeit mit KünstlerInnen aus den Bereichen Jazz und Neue Musik, (Goldberg, Strenge Kammer, Porgy and Bess, DICE, Konzertzyklus Kapfenberg) und Film (Herbstklang 2014); Studium an der Filmschule Kubelka für unabhängigen Film Wien. Weiters unterrichtet sie Tanz in unterschiedlichen Kontexten, für professionelle TänzerInnen als auch im Bereich des Community Dance (Yante, Palästina). 2015 war sie Artist in Residence bei Arbeitsplatz Wien, wo sie das aktuelle Projekt Judith entwickelte,
2016 als Tänzerin und Researcher am EU Projekt Dancing Museums in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste beteiligt und erhielt ein Auslandsstipendium des Bundeskanzleramts für Tänzerinnen und Choreografinnen.