16.7.2021 // 17.00
Foto: Reuters
16.7.2021 // 17.00
Bräuhausgasse 40, 1050 Wien
Präsentation und Anleitung eines partizipativen Scores im öffentlichen Raum // freie Spende
Es gelten die aktuellen COVID-19 Regelungen.
unterstützt von
Wir sind verwoben mit den Räumen um uns herum. Der öffentliche Raum ermöglicht uns und begrenzt uns – er macht uns zu dem, was wir sind. Aber, in Zeiten des ökologischen Umbruchs, verändern sich unsere Räume schnell genug mit uns? Passen sie sich (uns) gut an die neuen chaotischen Klimazonen der Erde an? Oder lassen sie uns in den Werten und Praktiken einer alten, mit fossilen Brennstoffen betriebenen und konsumorientierten Lebensweise feststecken? Der Raum ist träge. Wir neigen dazu, ihm gegenüber träge zu werden. Wie können wir ihn nutzen, um uns – mit uns – und die Welt zu verändern?
Durch ein Spektrum gemeinsamer körperlicher Praktiken im öffentlichen Raum wollen wir neue Handlungs- und Wahrnehmungsweisen ermöglichen, die zu einer Selbstermächtigung der Teilnehmer und einer Einladung zum Dialog und zur Auseinandersetzung mit Passanten führen sollen. Gemeinsam sollen alte Bewegungsmuster im öffentlichen Raum in Frage gestellt und eine neue spielerische und zugleich kritische Körperlichkeit erkundet werden. Die entwickelten und angeleiteten Partituren / Scores sollen die Möglichkeit geben, sich auf eine andere Art und Weise tief in den öffentlichen Raum einzuschreiben und eine choreographische Wahrnehmung zu üben und zu erleben. Der Raum, der in einen vielseitigen Abenteuerspielplatz (für Groß und Klein) verwandelt wird, soll utopische Möglichkeitsfenster für eine andere „Verschmelzung“ mit unserer menschengemachten, urbanen Umwelt und die Hinterfragung ihrer Normen öffnen.
Fotos von Franzi Kreis
David Kummer (DE) ist Tänzer, Choreograf, Shiatsu-Praktiker und -Lehrer und lebt in Berlin. Seine tänzerischen Arbeiten sind getrieben von einem tiefen Interesse an mehrdimensionalen Improvisationen und Partituren für Situationen und besondere Räume und Orte. Er hat mit Künstlern wie Deufert und Plischke, Stella Geppert, Sabine Zahn und anderen zusammengearbeitet. Er ist Tanzlehrer bei Tanzzeit e.V. Berlin und war Teil des explore dance network. David hat eine Soloarbeit im Kunstbunker Nürnberg geschaffen und in verschiedenen kollektiven Konstellationen gearbeitet. www.davidkummer.de
Kilian Jörg (AT) arbeitet sowohl künstlerisch als auch philosophisch zum Thema ökologische Katastrophen und wie man sich deren transformative Kräfte am besten vorstellen und einsetzen kann. Frühere Veröffentlichungen befassten sich mit der Clubkultur, dem politischen Backlash aus ökologischer Sicht, der Kultivierung von Distanz in katastrophalen Zeiten und einer spekulativen Religion des Abfalls. Seine aktuellen Forschungsthemen sind das Auto als Metapher für unsere toxischen Verstrickungen mit modernen Lebensstilen (erscheint in Buchform als „Das Auto und die ökologische Katastrophe“ im September 2024), die sozialpsychologischen Auswirkungen des Lebens mit dem Ökozid und radikale aktivistische Strategien der Landrückgewinnung wie die ZAD in Frankreich. Er arbeitet mit dem Futurama.Lab an der Akademie der bildenden Künste Wien und ist dem SFB Affektive Gesellschaften an der FU Berlin angeschlossen. www.kilianj.org & www.kilianjoerg.blogspot.com