SCHULE@Im_flieger 2022

Temporäre Schule zur Entwicklung schöner Gesten. Performative Kunst. Öffentlicher Raum. Anwesenheit.

Im_flieger eröffnet im Jahr 2022 die > SCHULE@Im_flieger, ein hybrides Format, das transgenerationale und transdisziplinäre Wissensvermittlung, künstlerische Forschung und Produktion, sowie Diskurs vereint.

Unter der Leitung der Performancekünstlerin Claudia Heu und des Theatermachers Philipp J. Ehmann, wird im ersten Jahr zum Thema „Performative Kunst. Öffentlicher Raum. Anwesenheit.“ an der Schnittstelle von Kunst und Sozialem geforscht. Als erfahrene Praktiker*innen und Mentor*innen werden die beiden mit ausgewählten Teilnehmer*innen performative und lernende Räume für soziales und gesellschaftliches Bewusstsein entwickeln. Im Zentrum stehen die Erforschung neuer Kontexte, Arbeitsweisen und Formen künstlerischer Interventionen im öffentlichen Raum.

Die Temporäre Schule zur Entwicklung schöner Gesten ermöglicht den Teilnehmer*innen ihre eigene künstlerische Praxis zu befragen und weiterzuentwickeln. Über drei Monate werden sie mit verschiedenen erfahrenen Künstler*innen, Geistesforscher*innen, Aktivist*innen und in der Gruppe selbst im Austausch sein. Danach besteht die Möglichkeit, die entwickelten Arbeiten zu vertiefen und im Oktober 2022 nochmals zu veröffentlichen.

Künstlerische Leitung / Mentor*innen 2022: Claudia Heu (AT) & Philipp J. Ehmann (AT)
Kuration: Claudia Heu (AT), Philipp J. Ehmann (AT) & Anita Kaya (AT)
Ausgewählte Teilnehmer*innen/Künstler*innen 2022: Adriana Cubides (AT/SE), Jakob Egger (AT), Ella Felber (AT), Kim Groneweg (DE/AT), Margarethe Maierhofer-Lischka (AT), Brigitta Schöllbauer (AT), Joanna Zabielska (PL/AT)
Gäste/Expert*innen 2022: Tina Auer/Times up (AT), Stephen Hodge/Wrights & Sites (UK), Kilian Jörg/Philosophy Unbound (AT/DE), Michael Pinsky (UK), Ursula Reisenberger (AT), Doris Harder (AT), Cristina Yurena Zerr (DE/AT)
Gesamtkoordination: Anita Kaya (AT)
Produktionsassistenz: Christina Vanek (AT)

ZEITPLANTemporäre Schule zur Entwicklung schöner Gesten


4.-18. April 2022
I_ KENNENLERNEN

Claudia Heu und Philipp J. Ehmann teilen ihre Arbeitsweisen und -zugänge theoretisch und praktisch mit den Teilnehmerinnen. Diese werden auf ihre Anwendbarkeit und Relevanz in Bezug auf das eigene Interessen und die eigenen Fragestellungen der Teilnehmenden untersucht, analysiert und individuell weiterentwickelt. Kleine und größere Experimente, interaktive Performances im öffentlichen Raum und Übungen für und mit den Teilnehmerinnen werden entstehen.

19.-23. April 2022
II_ LABOR & OPEN SPACE mit geladenen Gästen.

Im Rahmen dieses Labors werden internationale Künstlerkolleg*innen, Aktivist*innen und Geistesforscher*innen, die sich an der Schnittstelle von Kunst, Sozialem und Bewusstsein bewegen zu einem vier-tägigen Labor eingeladen, um verschiedene Zugänge und Arbeitsweisen zu teilen und zu erproben. Das Labor soll vor allem auch ein Raum zur Selbstreflexion für Teilnehmerinnen sein. Am Ende der Woche findet eine öffentliche Veranstaltung/OPEN SPACE der geladenen Gäste in Form eines Weltcafés zum Thema „Kunst als sozialer Raum“ statt.

25.-29. April 2022
III_ INTEGRIEREN

In einer weiteren Arbeitswoche werden Erkenntnisse und Inhalte und deren Anwendung auf die jeweilige Arbeitsweise der teilnehmenden Künstler*innen überlegt. Praktisch werden Orte/Räume erkundet, Themen fixiert, Zugänge und Skizzen konkretisiert.

1.-22. Mai 2022
IV_SELBSTÄNDIGES ARBEITEN

Residenz und wöchentliche Begleitung der Mentor*innen

23.Mai – 17. Juni 2022
V_ UMSETZEN UND VERÖFFENTLICHEN

In diesem Zeitraum werden die konkretisierten Arbeitsweisen gemeinsam mit den Teilnehmer*innen in Übungen, Gesten und Performances umgesetzt, veröffentlicht und reflektiert.

OPTIONAL:
3.-14. Oktober 2022 / Veröffentlichungen 4. & 5. Oktober 2022
VI_ SELBSTÄNDIGES WEITERARBEITEN–VERÖFFENTLICHEN – REFLEKTIEREN

Bis Oktober gibt es die Möglichkeit die entstandenen Arbeiten unter Begleitung der Mentor*innen zu vertiefen, auszuarbeiten und im Herbst nochmals zu veröffentlichen. Die entstandenen Arbeiten werden innerhalb der Gruppe besprochen und 2 weitere Expert*innen teilen ihre Arbeitszugänge.

Materialien und Dokumentation des Prozesses: Texte, Bilder, Videos, Audiotour, …

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Auszug aus „über die schönheit“ von Ursula Reisenberger (Oktober 2022)

„postscriptum nach einem halben jahr. inzwischen dauert der krieg in der urkaine schon mehr als sieben monate, und an vielen anderen orten der welt scheinen systeme zu brechen. politische, ökonomische, ökologische… auch in unserer mitteleuropäischen geborgenheit lässt es sich nicht mehr leugnen: unsere existenz ist zutiefst und grundsätzlich zerbrechlich.

im flieger findet noch einmal ein abend der schönen gesten statt, ein résumé der temporären schule. der titel berührt mich wieder, noch immer – und eigentlich noch direkter als beim ersten mal. was für ein mutiger raum in all dem chaos. was für ein not-wendiger raum.

immer wieder ist vom bleiben die rede an diesem abend. bleiben in der auseinandersetzung, in der wahrnehmung, bleiben auch in diesem so sehr privilegierten raum. ihn wahrnehmen als eine möglichkeit zur übung. und was vor einem halben jahr bei ungenauem hinschauen noch durchgehen hätte können als bloß origineller titel wird sichtbar als radikal gemeintes: es geht nicht um die „entwicklung interessanter kunstprojekte“ sondern um eine haltung dem leben gegenüber.

die entwicklung schöner gesten als liebevolle annäherung an die welt – auch und gerade in ihrer zerbrochenheit. mich dem brüchigen zuwenden aus meinem eigenen interesse, meiner eigenen zerbrechlichkeit heraus. und mich in dieser bewegung zeigen. zustimmen, dass ich gesehen werde in meiner ganzen unbeholfenheit vor dem, was zu groß ist, zu verworren, zu verwirrend.

was ich beitragen kann, ist keine lösung, sondern meine anwesenheit. meine zeugenschaft. meine bereitschaft wahrzunehmen, was ist. dann werden die kleinen risse sichtbar im scheinbar überwältigenden; leonhard cohen fällt mir ein: „there is a crack in everything; that’s where the light gets in.“ wo uns das hinführt, wissen wir nicht. wir können nur bleiben. so war es schon immer: das leben ist nicht verfügbar.“

LOOSE DIARY Post / Time’s Up: Beautiful Gestures & Utopic Fragments (April 2022)

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Kunst. Öffentlicher Raum. Anwesenheit. 

Di 4.10.2022 // 16.00 – 18.00
& Mi 5.10.2022 // 16.00 – 20.00

Labor Performance

im Rahmen der Temporären Schule zur Entwicklung schöner Gesten

Do 16.6.2022 // 16.00 – 21.00

Labor Performance

Labor im Rahmen der Temporären Schule zur Entwicklung schöner Gesten

Sa 23.4.2022 // 11.30 – 13.30

Labor Lecture

April – 17. Juni 2022 / OPTIONAL bis Oktober 2022
Deadline: 15. Oktober 2021

Call

Adriana Cubides (AT/SE) kolumbianischer Abstammung ist in Wien geboren. Ausgebildet im Bereich Tanz und Performance, spezialisiert auf performative Praktiken und mit umfassender Erfahrung in Selbstentwicklung und Heilung, arbeitet sie interdisziplinär und formatübergreifend und sucht kontinuierlich nach Wegen, die Grenzen dessen, was etwas sein kann, zu erweitern – sei es ein Feld, eine Rolle, eine Kategorie, ein Konzept oder die Art und Weise, die Realität zu definieren. Ihre Frage, wie wir anders sehen und neue Räume in uns selbst öffnen können, ist verwoben mit ihrem Wunsch, Wege zu finden, wie performative Strategien zu Mitteln gesellschaftlicher Transformationsprozesse werden können.

Bri Schöllbauer (AT) (*1964), Körperarbeit und Gestaltung, lebt und arbeitet in Salzburg. Ihre Ausbildung für Tanz und Tanztheater erhielt sie in Salzburg, Wien, London und N.Y., für Dekoration- und Messebau am London College of distribute Trade and Merchandising. Seit 1997 ist sie als selbständige Künstlerin und Designerin tätig. Sie ist TUINA-Praktikerin und ausgebildet in der TALMI Methode®. 2011 gründete sie Upcycling-Werkstatt und Denkraum in Salzburg. Hier finden Nachhaltigkeit und Material, Körperarbeit und Denkprozesse ihren Platz. Die Arbeit der letzten Jahre bestand aus einer tiefen Reflexion der Verbindung ihrer Ausbildung in Tanz und Körperarbeit mit der Gestaltung von Dingen/Objekten und Materialien in verschiedenen Räumen. Sie entwickelte einen interdisziplinären Arbeitsstil zwischen Körperarbeit und Handwerk. „Für mich sind unterschiedliche Materialien die wichtigsten Ressourcen für Gestaltungsprozesse im Raum – sobald sie wahrgenommen werden, verändert sich der Raum. Auch in der Körperarbeit versuche ich, den Körper in Beziehung zum umgebenden Raum wahrzunehmen. In dieser Arbeit geht es mir darum, eine gute Verbindung zwischen dem Körper und dem Raum als Ausdruck von Gesundheit zu schaffen.“ www.brigitta-schoellbauer.at

Claudia Heu (AT) ist eine in Wien lebende Künstlerin, Performerin und Dozentin. Sie ist in Europa, der Mongolei und den USA tätig. Ihre Arbeit umfasst ortsspezifische Performances, Installationen und Interventionen. Die Zusammenarbeit mit Filmemacher*innen, Aktivist*innen, Friseur*innen, Schauspieler*innen, Busfahrer*innen, bildenden Künstler*innen, Nachtwächter*innen etc. gestaltet sich je nach Projekt und Ort neu. Seit 2013 arbeitet sie mit mongolischen und österreichischen Künstlerinnen und Wissenschafterinnen an dem Forschungsprojekt Alga Bolokh- Vom Verschwinden in Ulan Bator, Wüste Gobi und Berlin. Alga Bolokh befasst sich mit bedrohten Orten und Räumen, mit dem Unerzählten und dem Nichtsichtbaren. www.claudiaheu.com

Ella Felber (AT) (*1994), forscht nach Orten in der Überlagerung von Architektur, Text und Tanz. Sie studierte Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien, Spatial Design an der Königlich Dänischen Kunstakademie und Performative Künste in diversen Instituten und Initiativen in Wien und Kopenhagen. www.ellafelber.eu

Jakob Egger (AT) geboren 1990 in Innsbruck/Österreich. Schauspieler. 2010 bis 2013 Studium für Bühnen- und Filmgestaltung an der Universität für Angewandte Kunst Wien. 2012 – 2016 Schauspielstudium an der Musik und Kunstuniversität der Stadt Wien (Konservatorium der Stadt Wien). Während seiner Studienzeit arbeitete er an Produktionen der Wiener Festwochen, am Volkstheater Wien und an der Theaterakademie August Everding mit Blanka Rádóczy zusammen. Im Sommer 2016 stand er im Stück LENZ nach Georg Büchner beim Festival d’Avignon auf der Bühne, einer Koproduktion mit den Salzburger Festspielen. Ab der Spielzeit 2016/2017 bis 2019 war Jakob Egger festes Ensemblemitglied am Theater Ulm, in der Spielzeit 2019/2020 am Landestheater Salzburg tätig. Bei den Tiroler Volksschauspielen 2021 arbeitete er gemeinsam mit dem Regisseur Peter Lorenz an einem Text von Neil LaBute. Einen Text von Thomas Arzt erarbeitet er gemeinsam mit Susanne Lietzow bei den Tiroler Volksschauspielen 2022. Jakob Egger arbeitet als freier Schauspieler, Sprecher und Bühnenbildner in Wien. www.jakobegger.tumblr.com

Joanna Zabielska (PL/AT) arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Design, Architektur und Stadtplanung und befasst sich mit den sozialen und räumlichen Fragen der Transformation der Stadt. Mit verschiedenen Medien – von VR-Installationen über aufblasbare Skulpturen bis hin zu Kochperformances – entwickelt sie partizipative, ortsspezifische Projekte in Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinschaft. Nach ihrem Abschluss in Stadtplanung an der Technischen Universität Wien und in Sozialdesign an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo sie derzeit im Studiengang Digital Arts eingeschrieben ist, versucht sie, Design- und Kunstpraktiken miteinander zu verbinden. „Ich denke, dass jede Kunst soziales Bewusstsein hat. Es gibt keine Alternative. Was auch immer wir produzieren, enthält eine politische und soziale Aussage.“ Sie stimmt Alfredo Jaar voll und ganz zu und glaubt außerdem, dass eine partizipative und sozial engagierte Kunst zu einem tatsächlichen sozialen und politischen Wandel beitragen kann. Indem sie die von der Gesellschaft akzeptierten Beschränkungen nicht übernimmt, kann sie Alternativen aufzeigen und dazu anregen, das Gleiche auf neue Weise zu sehen. Gemäß der Aussage von Krzysztof Wodiczko: „Nur Kritik ist nicht genug, Kunst sollte auch etwas vorschlagen“. In Wien und Warschau ansässig, hat sie auch Projekte in internationalen und multikulturellen Umgebungen realisiert (in den letzten Jahren im Kaukasus – Georgien und Armenien, im Nahen Osten – Libanon, kürzlich auch in New York). www.joannazabielska.com

Kilian Jörg (AT) arbeitet sowohl künstlerisch als auch philosophisch zum Thema ökologische Katastrophen und wie man sich deren transformative Kräfte am besten vorstellen und einsetzen kann. Frühere Veröffentlichungen befassten sich mit der Clubkultur, dem politischen Backlash aus ökologischer Sicht, der Kultivierung von Distanz in katastrophalen Zeiten und einer spekulativen Religion des Abfalls. Seine aktuellen Forschungsthemen sind das Auto als Metapher für unsere toxischen Verstrickungen mit modernen Lebensstilen (erscheint in Buchform als „Das Auto und die ökologische Katastrophe“ im September 2024), die sozialpsychologischen Auswirkungen des Lebens mit dem Ökozid und radikale aktivistische Strategien der Landrückgewinnung wie die ZAD in Frankreich. Er arbeitet mit dem Futurama.Lab an der Akademie der bildenden Künste Wien und ist dem SFB Affektive Gesellschaften an der FU Berlin angeschlossen. www.kilianj.org & www.kilianjoerg.blogspot.com

Kim Groneweg (DE/AT) hat Theaterwissenschaft und Kultur- und Sozialanthropologie an der FU Berlin und im Anschluss daran „Applied Theatre – künstlerische Theaterpraxis & Gesellschaft“ am Mozarteum in Salzburg studiert. Vor und während dieser Studienzeit hat Kim sich in theaterpädagogischen und bildungspolitischen Projekten ausprobiert; u.a. an der Schaubühne Berlin oder im Klimacamp des Dannenröder Forsts. Auch die ein oder andere Assistenzposition hat sie schon übernommen, z.B. als Studentische Hilfskraft am GIGA (German Institute of Global and Area Studies), als Produktionsassistentin beim Theaterfestival HIN & WEG oder als Regieassistentin am Schauspielhaus Salzburg. In ihren eigenen künstlerischen Arbeiten hat sie sich bisher vor allem mit queerfeministischen Themen auseinandergesetzt, z.B. mit geschlechterbasierter Gewalt. Dabei geht sie dokumentarisch vor, bezieht Betroffene selbst mit ein, sei es live oder durch Originalaufnahmen, probiert ortsspezifische Formate aus, kreiert performative Begegnungen und Audiowalks. Seit Kurzem wohnt sie in Wien, tastet sich an die freischaffenden Tätigkeit heran und wirkt in dem künstlerisch-interdisziplinären Projekt „ze__R0!Ayns“ mit.

Margarethe Maierhofer-Lischka (DE/AT) ist Musikerin, Klangkünstlerin und Theoretikerin und lebt in Graz. Sie beschäftigt sich mit der räumlichen, ästhetischen und sozialen Bedeutung von Klang im Spannungsfeld von Mensch, Umwelt und Technologie. Arbeiten u.A. für Radio, Film, Theater / Performance, sowie Installationen. Sie ist Mitgründerin des Ensemble Schallfeld Graz und arbeitet in kollaborativen Projekten mit Künstler*innen verschiedener Sparten zusammen. www.suonoreale.mur.at, www.controlleduncertainties.tumblr.com

Michael Pinsky (UK) ist ein britischer Künstler, dessen internationale Projekte den Status quo in den Bereichen Klimawandel, Stadtgestaltung und gesellschaftliches Wohlergehen in Frage stellen. Er erforscht Themen, die die Nutzung unseres öffentlichen Raums formen und beeinflussen, um herausfordernde und provokante Installationen in Galerien und öffentlichen Räumen zu schaffen. In seiner kombinierten Rolle als Künstler, Stadtplaner, Aktivist, Forscher und Bürger beginnt er seine Aufenthalte und Aufträge, indem er mit den Menschen und Ressourcen vor Ort zusammenarbeitet und es dem physischen, sozialen und politischen Umfeld ermöglicht, seine Arbeitsmethode zu bestimmten. Seine Arbeiten wurden gezeigt bei: TATE Britain; Museum für zeitgenössische Kunst, Chengdu; Saatchi Gallery; Victoria and Albert Museum; Institute for Contemporary Art, London; La Villette, Paris; Rotterdam International Architectural Biennial, u.v.m. Dr. Michael Pinsky ist Absolvent des Royal College of Art. Er wurde von der RSA, dem Arts Council England, dem British Council, Arts and Business und dem Wellcome Trust ausgezeichnet und seine Ausstellung Pontis kam in die engere Auswahl für den renommierten Gulbenkian Museums Award. https://www.michaelpinsky.com

Philipp J. Ehmann (AT) ist Theatermacher und transdisziplinärer Multimediakünstler. Seit seinem Theaterstudium an der University of Exeter arbeitet er mit spielerischen Formen des Theaters und versucht politische Themen auf verschiedenen Erfahrungsebenen greifbar zu machen und so Spielräume zum sicheren Ausprobieren und Diskutieren zu schaffen. Ehmann ist Mitbegründer Play:Viennas, Österreichs erster Initiative für spielerische Kunst im öffentlichen Raum. Seine Arbeiten reichen von intimen Telefonperformances im öffentlichen Raum für eine Person (Der Personal Adventure Automat, Streetlife Festival 2014) zu immersivem Game Theater auf Bühnen (Press Staat for Revolution, Schauspielhaus Graz 2016), Social Media Soaps mit geflüchteten Jugendlichen (Stahlstadt, Ars Electronica Festival 2019) bis hin zu Community Rechercheprojekten in Wohnsiedlungen in Großstädten (Die Siedler von Süd-Wien, Play:Vienna & WERK X 2020). Manchmal kuratiert er auch oder forscht in Residencies wie jener am am Laboratory for Global Performance and Politics in Washington DC. www.pje.me

Stephen Hodge (UK) ist Künstler, Akademiker und Kurator, dessen Arbeit in den Bereich der Live Art und interdisziplinärer räumlicher Praktiken fällt. Neben seiner Arbeit mit Wrights & Sites, bei der er sich auf die Beziehungen der Menschen zu Orten, Städten, Landschaften und Wanderungen konzentriert, entwickelt er in verschiedenen Kontexten Praxis als Forschung. Stephen ist Professor für Live Art + Spatial Practices an der University of Exeter, wo er ein aktives Mitglied des Centre for Contemporary Performance Practices ist. Er war Leiter des Fachbereichs Schauspiel (2012-2018) und Direktor für Kunst und Kultur (2016-2021) an der Universität, wo er für die Mitentwicklung und Umsetzung der Kunst- und Kulturstrategie der Hochschule verantwortlich war. Er ist (Mit-)Autor mehrerer Bücher: z. B. A Mis-Guide To Anywhere, Wrights & Sites, London, 2006, und kürzlich The Architect-Walker: A Mis-Guide, Triarchy Press Ltd, 2018. http://www.stephenhodge.org http://www.mis-guide.com

Tina Auer (AT) Ihre Arbeit oszilliert fast unbekümmert zwischen Kunst, Forschung, Technologie, Unterhaltung und Wissenschaft. Sie ist seit der Gründung von Time’s Up im Jahr 1996 mit dabei. Gemeinsam mit dem Kollektiv Time’s Up arbeitet sie an der Gestaltung, Konzeption, Umsetzung und Evaluation von mediengestützten, interaktiv anspruchsvollen, physisch substanziellen Architekturen. Diese versteht sie als in sich geschlossene Welten, die auf Alltagsszenarien und mögliche Zukunftsszenarien anspielen, den BesucherInnen/ BenutzerInnen und ihr selbst einen spielerischen und faszinierenden Zugang zu den darin enthaltenen Mischrealitäten ermöglichen, den Entdeckergeist entfachen und die Erkundung dieser Welten und der sie belebenden Narrative zu einem umfassenden Erlebnis machen. www.timesup.org

Ursula Reisenberger (AT) ist Theaterregisseurin, Produzentin und Autorin und lebt in Wien, Österreich. Mit ihrer Gruppe „ortszeit“ realisiert sie vor allem ortsspezifische Arbeiten, die von der Geschichte eines Ortes sowie von den Geschichten und Traditionen seiner Bewohner, Besitzer oder Nutzer ausgehen. In Zusammenarbeit mit den bildenden Künstlerinnen Andrea Frank und Almut Rink erforscht sie Nachhaltigkeit und nicht-anthropozentrische Modelle von Subjektivität in Form von kunstbasierter Forschung. Darüber hinaus forscht sie seit fünfzehn Jahren über die rituellen Wurzeln des Theaters in verschiedenen kulturellen Kontexten (z.B. in Indien, Brasilien oder bei den Hopi). Als Lehrerin arbeitet sie u.a. mit Schauspielern, Künstlern, Wissenschaftlern und Hebammen zusammen (Österreichischer Staatspreis für Lehre 2017). Ihr Fokus liegt auf der Frage der „Präsenz“ als Mittel der Erfahrung, Wahrnehmung und Reflexion. http://www.ortszeit.at