Do 7.12.2023 // 11.00–17.00
Foto: Johanna Nielson/Laura Vilar
Do 7.12.2023 // 11.00–17.00
Bräuhausgasse 40, 1050 Wien // Open Lab // sharing practice // freie Spende
Bitte um Anmeldung über imflieger@gmail.com, spontane Besucher:innen sind willkommen.
LANDEN-Cluster: Anita Kaya, Johanna Nielson, Kilian Jörg, Laura Vilar, Sabrina Rosina
Im Rahmen des künstlerischen Forschungsprojekts LANDEN erforschen fünf Künstler:innen aus unterschiedlichen Bereichen Möglichkeiten der (Des-)Orientierung in Bezug auf ökologische Politiken und Anwendungen auf die Schwierigkeiten, eine bewohnbare Zukunft zu finden. Der künstlerische Forschungsprozess dreht sich um Fragen, die der Philosoph Bruno Latour in seinem 2017 erschienenen Buch Où atterrir (Wo landen?) beleuchtet hat. Landen – nachspürend, gehend, verkörpernd, tanzend und sich in der Problematik und den Möglichkeiten der Erforschung dieses komplexen Konzepts des Landens verlierend, eine Herausforderung sowie Potenzial gleichermaßen.
Die Künstler:innen laden zum LANDEN Open Lab, um ihre praktische und theoretische Erkundung mit den Gästen zu teilen, zu praktizieren und reflektieren, ihre Forschung im kollektiven Raum fortzusetzen.
“You want me to land on Earth? Why? – Because you’re hanging in midair, headed for a crash. – How is it down there? – Pretty tense. – A war zone? – Close: A Critical Zone, a few kilometers thick, where everything happens. – Is it habitable? – Depends on your chosen science. – Will I survive down there? – Depends on your politics.”
Aus „Critical Zones: The Science and Politics of Landing on Earth“ herausgegeben von Bruno Latour und Peter Weibl
Wir laden herzlich ein, am Donnerstag, den 7. Dezember zwischen 11:00 und 17:00 Uhr Im_flieger dabei zu sein. Bitte um Anmeldung über imflieger@gmail.com, spontane Besucher:innen sind willkommen.
Fotos: Anita Kaya
Anita Kaya (AT) geboren 1961, ist freischaffende Choreografin, Performerin und Kuratorin und lebt in Wien. Unter dem Label OYA-Produktion (1988-2005) schuf sie Tanzproduktionen, ortsspezifische Performances, performative Installationen und Tanzvideos, die international präsentiert wurden. Im Jahr 2000 initiierte sie die Künstler:innen für Künstler:innen Initiative Im_flieger – Forschungslabor für Tanz, Performance und transmediale Kunst. (Konzeptförderung der Stadt Wien 2022-25). In künstlerischer Leitung und in Zusammenarbeit mit zahlreichen Künstler:innen und Theoretiker:innen entwickelt sie neue Konzepte und Strukturen künstlerischer Kooperationen und Mentoring-Programme: z.B. das europäische Residenzprogramm für junge Choreographen TERRAINS FERTILES 05 (Innovationspreis 2005 der IG-Kultur Wien). Sie beschäftigt sich mit dem Körper als Speicher des individuellen und kollektiven Gedächtnisses, und seinem Kommunikationspotenzial mit der Umgebung, der Menschlichen und mehr als Menschlichen: z.B. Translocations / One-to-One Performance bewegte sich an der Schnittstelle von Geschichte/ Trauma, Archivierung, Installation und Performance. 2023 kooperiert sie mit Theatercombinat/ Claudia Bosse im Rahmen der Produktion Bones & Stones als Performerin/Choreografin. 2019/20 absolvierte sie den Universitätslehrgang „Kuratieren in den Szenischen Künsten“ an der Universität Salzburg und München. Sie ist Co-Herausgeberin und -Autorin der Publikation VISCERAL FICTION – Im_flieger schreibt Geschichte/n – 20 Jahre Künstler:innen für Künstler:innen. 2021, monocrom. www.imflieger.net, www.stffwchsl.net
Johanna Nielson (AT) ist (auch) eine Tanz- und Performancekünstlerin, die in Wien lebt und arbeitet. Ihre künstlerische Praxis umfasst Tanz, Stimme und Improvisation mit einem Fokus auf Phänomene des Sinnlichen und Erfahrbaren. In Zusammenarbeit mit Agnes Schneidewind realisierte sie eine Reihe von performativen Experimenten (AH I SEE), die sich mit Mechanismen der Übersetzung und Wahrnehmung beschäftigen. Johanna erforscht das Zusammenspiel von (experimenteller) Musik und Tanz mit Künstler:innen wie Tobias Leibetseder, Marina Poleukhina und Stefan Voglsinger. Sie trat mit luxflux, Arne Mannott, Alexander Chernishkov/Error Theater, Evandro Pedroni, Oleg Soulimenko und vielen anderen auf. www.johannanielson.com
Kilian Jörg (AT) arbeitet sowohl künstlerisch als auch philosophisch zum Thema ökologische Katastrophen und wie man sich deren transformative Kräfte am besten vorstellen und einsetzen kann. Frühere Veröffentlichungen befassten sich mit der Clubkultur, dem politischen Backlash aus ökologischer Sicht, der Kultivierung von Distanz in katastrophalen Zeiten und einer spekulativen Religion des Abfalls. Seine aktuellen Forschungsthemen sind das Auto als Metapher für unsere toxischen Verstrickungen mit modernen Lebensstilen (erscheint in Buchform als „Das Auto und die ökologische Katastrophe“ im September 2024), die sozialpsychologischen Auswirkungen des Lebens mit dem Ökozid und radikale aktivistische Strategien der Landrückgewinnung wie die ZAD in Frankreich. Er arbeitet mit dem Futurama.Lab an der Akademie der bildenden Künste Wien und ist dem SFB Affektive Gesellschaften an der FU Berlin angeschlossen. www.kilianj.org & www.kilianjoerg.blogspot.com
Laura Vilar (ES/AT) ist Tänzerin, Choreografin, Lehrerin und Forscherin und lebt in Wien und Barcelona. Sie promovierte an der Philosophischen Fakultät der Universitat Autònoma de Barcelona mit einer künstlerischen Forschung über Tanz(e). Sie ist Co-Leiterin von nunArt – künstlerisches Forschungszentrum in Barcelona. Sie ist Lehrerin an der tanzpädagogischen Abteilung des Institut del Teatre of Barcelona. Von 2017 bis 2021 war sie Leiterin des Professional Training an der Tanzschule Area Barcelona. Sie hat national und international an verschiedenen Kunstzentren unterrichtet, wie z.B.: Bad Lemond’s profi training München, CODARTS Rotterdam, Saineb dance co Istanbul, Linz Anton Bruckner Universität, in Spanien: Cobosmika seeds, nunArt Barcelona, Area, Varium, La Caldera; Back Pulver feedback training Wien, Im_flieger Wien, u.a. Sie hat in verschiedenen Kompanien getanzt wie: Compagnie Taffanel in Montpellier (2003-2010), Cobosmika company / Russell Maliphant (2006-2013) auf internationaler Tournee, Hermanas de Castro, Trànsit (2000-2001), La Inconnexa 2002-2003, Lanònima Imperial (2004), Comediants, Salvatge cor (2006-2008) oder Dance Theatre of Ireland (2010), u. a. Ihre neuesten Arbeiten als Choreografin: Tentativas de (des)aparición (2022), #quéhayenelmundo (2021), Voyager (2019-2020), Sanjiao (2017). www.lauravilarblog.wordpress.com www.guinardo.nunartbcn.com/en
Sabrina Rosina Bühn (DE/AT) schloss ihr Studium der Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur an der BOKU (Universität für Bodenkultur Wien) mit einem Bachelor of Science ab. Im Zuge mehrerer Projekte in vielen Naturschutz- und -erhaltungsparks und -programmen in Europa spezialisierte sie sich auf Vegetationsökologie. Ihre Arbeitskolleg:innen sind oft invasive Arten, mit denen sie sich im Laufe der Jahre angefreundet hat und von denen sie sich in Fragen des Überlebens und des Gegensteuerns inspirieren lassen kann. So befasst sich ihre künstlerische wie wissenschaftliche Arbeit häufig mit Neuer Ökologie, Ödland und post-anthropozänen Spekulationen, ausgedrückt durch Performance, Datenstudien und Visualisierungen. www.sabrinarosina.com