PARK(ing) Day 2021

Kilian Jörg // Joanna Zabielska & Christoph E. Bus

Fr 17.9.2021 // ab 15.00

Foto: Franzi Kreis

Kilian Jörg

Joanna Zabielska

Christoph E. Bus

Fr 17.9.2021 // ab 15.00
Bräuhausgasse 40, 1050 Wien // freie Spende

ab 15.00
Kaffee und Kuchen

um 17.00
stellt Kilian Jörg sein Buch Backlash vor und regt performative Aktionen im öffentlichen Raum an

ab 18.30
laden Joanna Zabielska und Christoph E. Bus zur gemeinsamen KOCHPerformance und zum Essen ein

Die aktuellen Covid 19 Regeln werden angewendet. (3 G)

Am internationalen PARK(ing)Day ladet die Im_flieger KünstlerInnen_Initiative die Nachbarschaft auf ihre LANDEBAHN in der Bräuhausgasse 40 ein. Die LANDEBAHN ist ein prozessorientierter Freiraum, das weiße Podium fungiert als Experimentierfeld für performative Interventionen und als Begegnungsort im Grätzl.

15.00 Kaffe & Kuchen
17.00 Vortrag Buch Backlash

Im Rahmen des Parking Day wird Kilian Jörg die Sinnlichkeit und die darin inhärenten Normierungen des öffentlichen Raumes reflektieren. Dazu wird er einen kleinen Vortrag über sein Buch Backlash – Essays zur Resilienz der Moderne halten und dann einige Scores aus diesem, sowie seinem Performanceprojekt Diverting the Public Space (mit David Kummer) anleiten. Durch kleine Aufmerksamkeitsübungen und Handlungsanweisungen soll die alltägliche Normalität unserer von fossilen Brennstoffen geprägten Öffentlichkeit kritisch und gleichzeitig humorvoll hinterfragt werden.

18.30 KOCHperformance

Die KOCHperformance 3 von Joanna Zabielska und Christoph E. Bus inszeniert den öffentlichen Raum der Im_flieger LANDEBAHN ein weiteres Mal als temporäre Küche. Ausgestattet mit Lautsprechern, psychoakustischen und zeitbasierten Klangformern, Sensoren und Samplemaschinen werden das Schneidebrett, das Messer und die Reibe zu Instrumenten, die das Kochen in eine weitere Sinnlichkeit heben. Angereichert mit wissenschaftlichen und literarischen Texten wird durch das Zusammenspiel von Geschmack, Raum und Klang, sowie Ausschnitten von TV- Kochshows und Popsongs, eine Klangcollage (soundscape) geschaffen, welche dazu einlädt, die traditionelle Rollenverteilung und Gestaltung des Kochprozess neu zu denken. Intension ist das gemeinsame Kochen und Essen, das zum Research Tool für Gesellschaft, Raum und Kulinarik wird.

Fotos von Anita Kaya

Christoph Bus (AT) geboren und tätig in Wien. Studierte Architektur an der TU Wien, arbeitet aktuell bei MVD im Bereich Ausstellungsdesign. Parallel zur Architektur hat er auch eine Leidenschaft für Musik entwickelt und jahrelang die beiden Bands Lake Neon und Ubiks Cube als Bassist begleitet (Konzerte im Rhiz, Fluc, Kramladen, das Werk und dem Ost Klub gespielt). In seiner Freizeit experimentiert er gerne mit digital generierten Sounds und programmiert spielerische Koch-Klang-Instrumente.

Joanna Zabielska (PL/AT) arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Design, Architektur und Stadtplanung und befasst sich mit den sozialen und räumlichen Fragen der Transformation der Stadt. Mit verschiedenen Medien – von VR-Installationen über aufblasbare Skulpturen bis hin zu Kochperformances – entwickelt sie partizipative, ortsspezifische Projekte in Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinschaft. Nach ihrem Abschluss in Stadtplanung an der Technischen Universität Wien und in Sozialdesign an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo sie derzeit im Studiengang Digital Arts eingeschrieben ist, versucht sie, Design- und Kunstpraktiken miteinander zu verbinden. „Ich denke, dass jede Kunst soziales Bewusstsein hat. Es gibt keine Alternative. Was auch immer wir produzieren, enthält eine politische und soziale Aussage.“ Sie stimmt Alfredo Jaar voll und ganz zu und glaubt außerdem, dass eine partizipative und sozial engagierte Kunst zu einem tatsächlichen sozialen und politischen Wandel beitragen kann. Indem sie die von der Gesellschaft akzeptierten Beschränkungen nicht übernimmt, kann sie Alternativen aufzeigen und dazu anregen, das Gleiche auf neue Weise zu sehen. Gemäß der Aussage von Krzysztof Wodiczko: „Nur Kritik ist nicht genug, Kunst sollte auch etwas vorschlagen“. In Wien und Warschau ansässig, hat sie auch Projekte in internationalen und multikulturellen Umgebungen realisiert (in den letzten Jahren im Kaukasus – Georgien und Armenien, im Nahen Osten – Libanon, kürzlich auch in New York). www.joannazabielska.com

Kilian Jörg (AT) arbeitet sowohl künstlerisch als auch philosophisch zum Thema ökologische Katastrophen und wie man sich deren transformative Kräfte am besten vorstellen und einsetzen kann. Frühere Veröffentlichungen befassten sich mit der Clubkultur, dem politischen Backlash aus ökologischer Sicht, der Kultivierung von Distanz in katastrophalen Zeiten und einer spekulativen Religion des Abfalls. Seine aktuellen Forschungsthemen sind das Auto als Metapher für unsere toxischen Verstrickungen mit modernen Lebensstilen (erscheint in Buchform als „Das Auto und die ökologische Katastrophe“ im September 2024), die sozialpsychologischen Auswirkungen des Lebens mit dem Ökozid und radikale aktivistische Strategien der Landrückgewinnung wie die ZAD in Frankreich. Er arbeitet mit dem Futurama.Lab an der Akademie der bildenden Künste Wien und ist dem SFB Affektive Gesellschaften an der FU Berlin angeschlossen. www.kilianj.org & www.kilianjoerg.blogspot.com

Lisa Risa (AT) schloss 2019 ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien ab. Seit 2012 steht sie als Clown_in und Artist_in auf der Bühne. 2015 entwickelte sie ihre erste Solo-Performance „Lisas Fehler“, in der sie mit gefrorenen Wasserbomben jongliert. Als Duo mit Vrovro Geiger unter dem Namen Space Girrrls realisierten sie Nummern basierend auf dem gemeinsamen Interesse an Lichtmalerei mit Feuerjonglage, LED Poi oder Schwarzlichttheater, Musik, Visuals, Feminismus und Clownerie. Lisa Risa ist freischaffende Künstler_in, Performer_in, Clown_in, Vermittler_in, Aktivist_in, Mutter, Handwerker_in, Maler_in. Ihre künstlerischen Arbeiten zeichnen sich durch eine starke Verschränkung von Kunst_Aktivismus_Leben aus.