im Rahmen des independent space index festivals 2023
Fr 2.6. – So 4.6.23 // 14.00 – 18.00
im Rahmen des independent space index festivals 2023 – Das Festival der Projekträume in Wien
Am Freitag, Samstag und Sonntag, 2.-4. Juni, veranstalten die unabhängigen Kunsträume Wiens gemeinsam stadtweite Tage der offenen Tür. Alle teilnehmenden Räume sind an diesem Wochenende von 14 bis 18 Uhr geöffnet und zeigen laufende Ausstellungen, die kostenlos und ohne Voranmeldung besucht werden können.
Fr 2.6. – So 4.6.23 // 14.00 – 18.00
Bräuhausgasse 40, 1050 Wien / freie Spende / food & drinks
Mit Ari Ban, Flóra Boros, Carola Fuchs, Fiona Hanley, Marija Jociūtė, Felix Kaya, Costas Kekis, Rotraud Kern, Claire Lefévre, Elina Lautamäki, Yoh Morishita, Giordana Pascucci, Laura Pudelek und Benedikt Steiner.
practicing embodied perspectives #1
im Rahmen des independent space index festivals 2023
Wir versuchen, aus der geraden Linie auszubrechen und lassen uns auf einen Prozess der De- und Remontage von Bedeutung ein. Wir machen uns zum Narren und erforschen verschlungene Pfade, die uns den Weg zur ungelösten Lösung weisen. Wir fragen nach den vielen Wahrscheinlichkeiten des Handelns und lassen das Unbekannte sich entfalten. Indem wir die Hierarchien dessen, was über unser Leben geschrieben wird, in Frage stellen und ein Ritual der persönlichen und kollektiven Heilung durchführen, definieren wir die menschliche Beziehung zum Planeten Erde neu.
Die Künstler:innen und Teammitglieder, die im Jahr 2023 bei Im_flieger arbeiten, wurden eingeladen, ihre künstlerischen Praktiken, Performances und andere Formate vorzustellen. 14 Künstler:innen antworteten mit unterschiedlichen Beiträgen. Das dreitägige Programm lädt die Besucher:innen ein, an einer Vielzahl von körperbasierten Praktiken und Schreibworkshops teilzunehmen oder ihnen zuzuschauen, sowie Performances, Videoinstallationen und hybride Formate zu erleben.
Detailliertes Programm:
Fr 2.6.23 – So 4.6.23
14.00 – 18.00 // BOUNCE // Costas Kekis (GR/AT) // Video-Installation, 20’ loop
Bounce von Costas Kekis ist ein performatives Ritual der persönlichen und kollektiven Heilung. Eine Gruppe von fünf Performer*innen erarbeitet gemeinsam sensorische Körperpraktiken der emotionalen Resilienz, getrieben von einem Bedürfnis nach Fürsorge, Heilung, Ausdauer und Entfaltung. Zu den dunklen Klängen von Tanja Fuchs alias Abu Gabi stützen sich die Performer*innen auf die physische Wahrnehmung des Selbst, des Raumes und des Anderen und schaffen auf ihrer Suche nach Ausdauer eine Choreografie aus persönlichen und gemeinsamen Geschichten.
14.00 – 18.00 // TOXIC SOCIETY: COFFEEHOUSETALK // Felix Kaya (AT) // Installation
Coffeehousetalk entstand 2019 im Zuge des Projekts „toxic society“. Auf dem Naschmarkt aufgelesene Paletten wurden sorgfältig zusammengefügt. Als Inspiration für das Werk wurde der selbstzerstörerische Drang des Menschen sowie die industrielle Versklavung anderes Lebewesen herangezogen.
Fr 2.6.23
14.00 // POETRY AND THE UNCONSCIOUS // Benedikt Steiner (CH/AT) // Workshop, 60–90’
Wer spricht, wenn wir schreiben? Mittels der Technik der Montage werden wir versuchen, uns schreibend dem Unbewussten zu nähern. In Anlehnung an Jacques Lacans Formulierung „Das Unbewusste ist wie eine Sprache strukturiert“ werden wir durch die De- und Rekonstruktion von Bedeutung bisher ungehörte Sprachschätze heben.
15.30 // QUANTUM CASUAL // Yoh Morishita (JP/AT) & Marija Jociūtė (LT/AT) // Improvisationsperformance, 30′
Nach ihrer jüngsten Zusammenarbeit im Raum Im_flieger treffen sich die Künstler erneut im Studio. Auf der Grundlage ihrer Forschungen zu Quanten- und anderen verwandten Theorien fragen sie nach den vielen Wahrscheinlichkeiten des Handelns und lassen das Unbekannte sich entfalten.
16.00 // WHAT DO I DO FOR A LIVING? IS BEING SILLY AND HOT NOT ENOUGH? // Ari Ban (AT) & Claire Lefèvre (FR/AT) // Schreibworkshop, 120’
Ari erforscht die Geschichte der Queers, vor allem durch das Studium von Biografien und das Sammeln intimer Details darin. Claire schreibt Biografien, in die sie intime Details, unsichtbare Arbeit und Humor einfließen lässt. Gemeinsam untersuchen sie die Biografie als Format und hinterfragen die Hierarchien dessen, was über das eigene Leben geschrieben wird. Sie schlagen eine Verschiebung hin zu Care-Arbeit, Klatsch und Tratsch und ornamentalen Plattitüden als queere Praxis der Relationalität vor.
Sa 3.6.23
14.00 // CINDY // Flóra Boros (HU/AT) // performance (work in progress showing) // 35’
CINDY ist ein Experiment, das auf kinästhetische Weise das mathematische Modell der Spieltheorie abbildet, bei dem verschlungene Pfade den Weg zur ungelösten Lösung weisen.
15.00 // WARM UP // Giordana Pascucci (IT/AT) // Workshop // 30´
Ein physisches Warm-up für alle, jung und nicht so jung, erfahren oder weniger erfahren, um unsere Bewegungsfähigkeiten zu verbessern, wobei die individuellen Eigenschaften und die natürlichen Fähigkeiten jeder:s Einzelnen stets respektiert werden.
16.00 // EXTENDED CONFIGURATIONS: TABLEAUX VIVANTS // Carola Fuchs (AT) // Workshop, 40’
Eine Untersuchung räumlicher Konfigurationsmöglichkeiten, ein getanztes Abbild der Raumgrenze bzw. der Versuch, aus der Geraden auszubrechen.
So 4.6.23
14.00 // WHAT A WONDERFUL WASTE OF TIME // Elina Lautamäki (FI/AT) // Workshop, 45’
„In meiner aktuellen Arbeit interessiere ich mich für die Figur des Narren. Im Workshop werden wir uns dem Narren mit verschiedenen Übungen nähern und Dinge tun, die wir eigentlich nicht tun sollten.“
15.30 // WHAT A WONDERFUL WASTE OF TIME // Elina Lautamäki (FI/AT) // Performance, 15’
16.00 // WHEN THE SUN KISSES THE MOON // Laura Pudelek (DE/AT) & Rotraud Kern (AT) // Performance, 30’
Wenn die Sonne den Mond küsst. Eine Gruppe von darstellenden Künstler:innen kreiert ihre eigene Kosmologie in Tanz, Musik, Text und Film, um die Beziehung des Menschen zum Planeten Erde neu zu definieren. Sie erforschen performative Ereignisse als selbstgeschaffene Rituale, um eine heilende Verbindung zur Natur in und außerhalb von uns zu praktizieren. Wenn die Sonne den Mond küsst – ein Symbol für den alchemistischen Moment, in dem sich Blei in Gold verwandelt – entwickelt sich zu einem Myzelkörper: Was mit einem Soloauftritt des niederländischen Performancekünstlers Robert Steijn begann, wandelte sich in einer Forschungszusammenarbeit mit der Musikerin und Komponistin Laura Pudelek, die nun mit der Choreografin und Tänzerin Rotraud Kern zusammenarbeitet. Als Myzelkörper arbeiten sie meist im Untergrund. Sie suchen auch nach anderen Menschen, die sich ihnen anschließen wollen. Ihre öffentlichen Veranstaltungen betrachten sie als Pilzausbrüche, um die Samen dessen, was sie im Untergrund gefunden haben, ins Freie zu tragen.
17.00 // X MARKS THE SPOT: EMBODIED POETRY // Fiona Hanley (IE) // Workshop, 75’
In diesem Workshop werden wir aus einer verkörperten Perspektive schreiben, indem wir Bewegungs- und Schreibübungen nutzen, um uns an einen Ort zu versetzen und unsere sinnliche Begegnung mit der Welt zu erkunden. Wir werden das Schreiben erforschen, das von der Bewegung durchdrungen ist, und die Bewegung, die vom Schreiben durchdrungen ist.
Fotos: Johanna Nielson
Ari Ban (AT) ist Illustrator, Autor und Garderobier und studiert derzeit kontextuelle Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Erforschung der queeren Geschichte, insbesondere durch das Studium von Biografien und das Sammeln intimer Details darin. Diese Verlagerung der Aufmerksamkeit auf das Beziehungshafte ist Aris Grundlage für seine Arbeit mit Zeichnung und Text.
Benedikt Steiner (CH/AT) geboren 1990 in Basel, lebt und arbeitet als Dichter und bildender Künstler in Wien. Bachelor of Arts für experimentelle Gestaltung in Luzern, Studium der Sprachkunst in Wien. Schreibt Lyrik, macht Bücher und Bilder, initiiert Ausstellungen, Workshops und Performances. Zuletzt: spuren in einem. Gedichte(TEXT/RAHMEN, 2023) www.benedikt-steiner.ch
Carola Fuchs (AT) studierte Vergleichende Literaturwissenschaften in Wien und Aarhus, Dänemark. Nebenbei Tanztraining in Martha Grahamtechnique(tension and release).Danach verbrachte sie 3 Jahre in Paris, wo sie einen Master in Tanz und Kunsttheorie an der Université Paris 8 absolvierte. Seit 8 Jahren Tätigkeit in der Kunstvermittlung in Wien (Belvedere, Kunsthalle Wien) und Projekte in der freien Tanz-und Performanceszene im In-und Ausland. In ihrer Praxis versucht sie performative Praxen mit Wissensvermittlung zu verbinden und neue Formate des künstlerischen Austausches zu kreieren. www.carolafuchs.com
Claire Lefèvre (FR/AT) ist eine französische Choreografin, schlaflose Autorin und Reality-TV-Enthusiastin, die derzeit in Wien, Österreich, lebt. Sie sieht sich selbst gerne als Gastgeberin, die Mitwirkende und Zuschauer in Kitschlandschaften willkommen heißt, in denen Politik und Poesie sanft miteinander verwoben sind. Derzeit erforscht sie den Archetypus und die Arbeitsmethoden einer Performance-Doula, einer Rolle, die die Pflegearbeit im Kontext des Performance-Machens un-unsichtbar machen soll. Sie arbeitet auch an einem neuen Stück, mal sehen, wohin das führt. www.clairelefevre.com
Costas Kekis (GR/AT) begann im Wohnzimmer seiner Familie zu Popmusik zu tanzen und setzte diese Arbeit später als Performer und Choreograf auf der Bühne fort. Seine Arbeiten wurden u. a. bei den Ostertanztagen Salzburg, im Altera Pars Theater in Athen, beim 100 Grad Festival Berlin und in Wien bei brut, Raw Matters, im Tanzquartier, im WUK und bei ImPulsTanz gezeigt. Neben seiner Tätigkeit als Tänzer und Choreograf arbeitet Costas Kekis auch als Dramaturg und choreographischer Berater mit zahlreichen anderen Künstler*innen zusammen. www.costaskekis.com
Elina Lautamäki (FI/AT) lebt und arbeitet seit 2012 in Wien. Sie studierte mehrere Jahre Pop/Jazz-Gesang sowie Musikpädagogik in Finnland. An der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien absolvierte sie den Masterstudiengang Musik- und Bewegungspädagogik. Sie ist Autodidaktin im Tanz und erhielt ihre Ausbildung bei Matan Levkowich, Andrea Nagl und Tina Rauter. Lautamäki arbeitet in den Bereichen Musik, Tanz und Performance mit verschiedenen Künstler:innen und Gruppen zusammen. www.elinamaki.com
Fiona Hanley (IE) ist eine aus Irland stammende Schriftstellerin. Derzeit erforscht sie die Verbindungen zwischen Somatik und Poesiesowie Bewegung und Schreiben. Sie interessiert sich für eine Perspektive, die versucht, mit der mehr-als-menschlichen Welt zu schreiben. Jüngste Arbeiten von ihr finden sich in The Interpreter’s House, Howl: New Irish Writing, The Storms, Fearless und Cassandra Voices. Sie hat an der Universität von Edinburgh in Kulturwissenschaften promoviert und unterrichtet Schreiben in verschiedenen Zusammenhängen.
Flóra Boros (HU/AT) ist eine in Wien lebende Performerin und Choreografin. Derzeit arbeitet sie sowohl an Kollaborationen als auch an Soloprojekten. Ihre Arbeiten wurden bereits in der Muffathalle, im Theater Akzent und im Schweren Reiter gezeigt. Im Jahr 2021 schloss sie ihr Studium des zeitgenössischen Tanzes an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ab. Sie erhielt ein Stipendium für Musik und Darstellende Kunst des österreichischen Kulturministeriums (2022) und ein Stipendium für ihre Diplomarbeit über Spieltheorie von der Kulturabteilung der Stadt Wien (2021).
Giordana Pascucci (IT/AT) , Tänzerin, Choreographin und Lehrerin, arbeitet in Italien und Österreich in vielen verschiedenen Kompanien und für verschiedene Choreographen. In Italien u.a. „I.D.“ von N. Giavotto, „Everyday Company“ von R. Garrison, „I Danzatori Scalzi“ von P. Cerroni, Mario Piazza, Franco Senica, Murray Louis, Ian Sutton, Fabrizio Monteverde, Jean Marc Esposito. In Österreich mit Elio Gervasi, Aurelia Staub, Monika Schmidt, Nigel Charnock, Chris Haring, Bert Gstettner, Ed Hauswirth, Michael Weger, Barbara Gassner, Georg Blaschke, Helene Weinzierl, Elisabeth Orlowsky, Lilly Axter, Miguel Angel Gaspar, Corinne Eckenstein, VRUM performingartcollective-SanjaTropp Früwald. In Deutschland mit Hilde Kappes. Sie arbeitete an mehreren Ausstellungen für Malerei und bildende Kunst mit (G. Prestento, P. Tallis, R. Mambor, Tone Fink). Von 1999 bis 2010 gehörte sie zusammen mit Aurelia Staub, Alessandra Tirendi und Christophe Dumalin zum Kernteam des Tanztheaterkollektivs „Konnex“ und wirkte als Tänzerin, Choreografin, Trainerin und Regisseurin in verschiedenen Tanztheaterproduktionen für Kinder und Jugendliche mit. Giordana Pascucci unterrichtet in Rom, Neapel, Linz, Graz und Wien. Im Sommer 2021 leitete sie den (Alters-)Tanzkurs für „Format 60+“, ein von der Stadt Wien unterstütztes Atelier für Pensionisten.
Laura Pudelek (DE/AT) lebt und arbeitet als Live- und Studiomusikerin in Wien. Sie studierte Cello mit den Schwerpunkten Improvisation und Neue Musik an der Musikhochschule Mainz und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Abschluss mit Auszeichnung) bei Raphael Wallfisch und Wolfgang Aichinger. Ihr künstlerisches Betätigungsfeld reicht von klassischer, zeitgenössischer und improvisierter Musik bis hin zu Performance/Tanz und den Genres Pop und Noise. Nach zahlreichen Auftritten als Cellistin und Bassistin in der Kammerpopband Dawa im In- und Ausland ist sie Teil des Kollektivs snim und in der experimentellen Szene Wiens aktiv. Ihr ständiges Interesse an neuen Klängen und Stilen führt Laura immer wieder in neue Gefilde und über ihre eigenen Grenzen hinaus. Daraus entstanden Projekte und Performances mit Künstlern wie Nicholas Hoffman, Christian Konrad Schröder, Jaskaran Anand und Robert Steijn.
Marija Jociūtė (LT/AT) ist eine Künstlerin, die in den Bereichen Installation, Fotografie und Klangperformance arbeitet. Sie studierte Fotografie und Medienkunst an der Akademie der Künste in Vilnius. Ihre Praxis ist forschungsorientiert und kreist derzeit um die Möglichkeiten der experimentellen elektronischen Klangperformance.
Rotraud Kern (AT) geboren in Oberösterreich, lebt und arbeitet in Wien. 2000-2003 zeitgenössische Tanzausbildung am SEAD in Salzburg. Seit 2004 arbeitet sie mit Paul Wenninger/ Kabinett ad Co. Eigene Projekte und Kollaborationen im In -und Ausland u.a. mit Lisa Hinterreithner, Eva Musil, Daniel Zimmermann, Amanda Pina, TWof2. Arbeitete u.a. für Saskia Hölbling, Zoe Knights, Anne Juren , Georg Blaschke und Theatercombinat/ Claudia Bosse. Seit 10 Jahren praktiziert und unterrichtet sie Tai Chi und ist seit einigen Jahren Schülerin von Dr. Ming Wong. Sie ist Gründungsmitglied der cowbirds, die sich traditionellem polyphonem Liedgut widmen.
Yoh Morishita (JP/AT) ist eine in Wien lebende Performerin, Tänzerin und Choreografin. Nach einem Bachelor in Architektur in Kyoto, Japan, studierte sie zeitgenössischen Tanz in Linz, Österreich, und Antwerpen, Belgien. Als Performerin hat sie mit verschiedenen Künstler:innen in ganz Europa zusammengearbeitet, und auch als Choreografin und Tänzerin in Wien hat sie bei verschiedenen Projekten mitgewirkt. www.yohmorishita.tumblr.com