STOFFWECHSEL DENKKOLLEKTIV // Open Lab

20.11.19 // ab 19.00

Eine Öffnung des gemeinsamen Reflektierens. Ein Score für die Zukunft.

photo: Jack Hauser

18.– 21.11.19 // Künstlerische Forschung

Wirkungen und Nebenwirkungen des Stoffwechsel-Kunst&Philosophie-Labors zur Ökologie der Zusammenarbeit 2016-2019 im Lichtschattenspiel.
Sara Lanner und Jack Hauser haben eine einfache Struktur gelegt.
Sara ist der Wirtskörper dieses kollektiven Gedächtnisses.
Im_flieger wird ein heisser Ort.

20.11.19 // ab 19.00 // Open Lab

Bräuhausgasse 40/ Souterrain, 1050 Wien
freie Spende // food & drinks
Eine Öffnung des gemeinsamen Reflektierens. Ein Score für die Zukunft.
Mit Alfred Lenz, Anita Kaya, Claudia Heu, Michael Hirsch, Jack Hauser, Kilian Jörg, Sabina Holzer, Sara Lanner

liebe stffwchsllnnn,

bei unserem nächsten zusammentreffen stehen wirkungen und nebenwirkungen unseres stoffwechsel-kunst&philosophie-labors zur ökologie der zusammenarbeit 2016-2019 im lichtschattenspiel

sara lanner und jack hauser haben eine einfache struktur gelegt

im_flieger wird ein kinosaal über die ganze zeit
im_flieger kino steht die stoffwechsel-website am programm; mit dem stoffwechsel-büchlein

im_flieger wird ein heisser ort. die erhöhte temperatur wirkt auf unseren stoffwechsel

wirkungen und nebenwirkungen unseres stoffwechsel-kunst&philosophie-labors zur ökologie der zusammenarbeit

sara ist der wirtskörper dieses kollektiven gedächtnisses

sara wird jeweils 20 minuten mit jeder / jedem sprechen
– 3 personen am montag
– 4 personen am dienstag
– jede anamnese wird jedoch 1 stunde dauern (das 20-minütige gespräch mit 1 person und dem folgenden 40-minütigen gemeinsamen nachklang)

sara wird diesen eingefangenen infekt in einer 20-minütigen performance aktivieren
– am mittwoch ab 19 uhr

dazu ein brief von sara am tag ihres abfluges nach china und macao:

Lieber Jack,
danke noch mal fürs Treffen!

Ich hab gerade 5 min. noch in Heathrow, um dir das versprochene mail zu schreiben 🙂

Wir haben darüber gesprochen, wie man sich anbieten kann, um von einem Virus infiziert zu werden. Angesteckt und dem Krankheitsverlauf freien lauf zu lassen. Es geht mir auch um die Verantwortung der anderen diese information auszubrüten; zur Verfügung zu stellen.

Dann habe ich Begriffe notiert: Fremdkörper, Wirtskörper, Parasit, Krankheitserreger

Weiters darüber, „wer handelt?“ wie das sprechende / handelnde Moment innerhalb der Erzählungen wandert. Also ich habe…., es ist passiert….., meine Hand….., das Material hat….., und wie das Handelnde immer dasselbe ist und an unterschiedlichen Orten in den unterschiedlichen Kollektivmitgliedern auftaucht.

Deine Betonung der Wirkung finde ich sehr wichtig!

Also, lieber Jack, ich freue mich! Auf bald, Sara

Zusatz von Sara: Wir sollten noch erwähnen, dass meine Performance am Mittwoch sowohl für das Kollektiv als auch für die Anwesenden ist. Ein Score für die Zukunft.
Und darauf reagiert werden kann bzw. der Abend auch eine Öffnung des gemeinsamen Reflektierens ist?
Ich denke in der Ankündigung wird es ja auch als kollektive Aktion angekündigt und nicht nur als „Solo-Performanceabend“.

– ab donnerstag vormittag lassen wir die temperatur sinken

alles liebe
jack & sara

hier ein kurzer film als lichtschattentheater unseres labors:

Fotos von Franzi Kreis

Alfred Lenz (AT) lebt und arbeitet in Wien und Studenzen/Steiermark. Er studierte 2007-13 Transmediale Kunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und 2012 Generative Kunst an der Universität der in Künste Berlin. Seine Betätigungsfeld liegt im Skulpturalen, Auditiven und/oder Zeitbasierten Bereich. www.alfredlenz.com

Anita Kaya (AT) geboren 1961, ist freischaffende Choreografin, Performerin und Kuratorin und lebt in Wien.  Unter dem Label OYA-Produktion (1988-2005) schuf sie Tanzproduktionen, ortsspezifische Performances, performative Installationen und Tanzvideos, die international präsentiert wurden. Im Jahr 2000 initiierte sie die Künstler:innen für Künstler:innen Initiative Im_flieger – Forschungslabor für Tanz, Performance und transmediale Kunst. (Konzeptförderung der Stadt Wien 2022-25). In künstlerischer Leitung und in Zusammenarbeit mit zahlreichen Künstler:innen und Theoretiker:innen entwickelt sie neue Konzepte und Strukturen künstlerischer Kooperationen und Mentoring-Programme: z.B. das europäische Residenzprogramm für junge Choreographen TERRAINS FERTILES 05 (Innovationspreis 2005 der IG-Kultur Wien).  Sie beschäftigt sich mit dem Körper als Speicher des individuellen und kollektiven Gedächtnisses, und seinem Kommunikationspotenzial mit der Umgebung, der Menschlichen und mehr als Menschlichen: z.B. Translocations / One-to-One Performance bewegte sich an der Schnittstelle von Geschichte/ Trauma, Archivierung, Installation und Performance. 2023 kooperiert sie mit Theatercombinat/ Claudia Bosse im Rahmen der Produktion Bones & Stones als Performerin/Choreografin. 2019/20 absolvierte sie den Universitätslehrgang „Kuratieren in den Szenischen Künsten“ an der Universität Salzburg und München. Sie ist Co-Herausgeberin und -Autorin der Publikation VISCERAL FICTION – Im_flieger schreibt Geschichte/n – 20 Jahre Künstler:innen für Künstler:innen. 2021, monocrom. www.imflieger.net, www.stffwchsl.net

Claudia Heu (AT) ist eine in Wien lebende Künstlerin, Performerin und Dozentin. Sie ist in Europa, der Mongolei und den USA tätig. Ihre Arbeit umfasst ortsspezifische Performances, Installationen und Interventionen. Die Zusammenarbeit mit Filmemacher*innen, Aktivist*innen, Friseur*innen, Schauspieler*innen, Busfahrer*innen, bildenden Künstler*innen, Nachtwächter*innen etc. gestaltet sich je nach Projekt und Ort neu. Seit 2013 arbeitet sie mit mongolischen und österreichischen Künstlerinnen und Wissenschafterinnen an dem Forschungsprojekt Alga Bolokh- Vom Verschwinden in Ulan Bator, Wüste Gobi und Berlin. Alga Bolokh befasst sich mit bedrohten Orten und Räumen, mit dem Unerzählten und dem Nichtsichtbaren. www.claudiaheu.com

Jack Hauser (AT) studierte elektroakustische Musik in Wien. 1994 Gründungsmitglied der Performancebande Lux Flux. Er gestaltet performative bildnerische Interventionen und experimentelle Arbeiten. Starkes Interesse an kooperativen Arbeiten z.B. mit Daniel Aschwanden, Thomas Ballhausen, Milli Bitterli, David Ender, Karlheinz Essl, Philipp Gehmacher, Satu Herrala, Sabina Holzer, Anne Juren, Barbara Kraus, Elke Silvia Krystufek, Jeroen Peeters, Markus Schinwald, Oleg Soulimenko, Myriam Van Imschoot, Simon Wachsmuth. www.cattravelsnotalone.at/jack-hauser/

Kilian Jörg (AT) arbeitet sowohl künstlerisch als auch philosophisch zum Thema ökologische Katastrophen und wie man sich deren transformative Kräfte am besten vorstellen und einsetzen kann. Frühere Veröffentlichungen befassten sich mit der Clubkultur, dem politischen Backlash aus ökologischer Sicht, der Kultivierung von Distanz in katastrophalen Zeiten und einer spekulativen Religion des Abfalls. Seine aktuellen Forschungsthemen sind das Auto als Metapher für unsere toxischen Verstrickungen mit modernen Lebensstilen (erscheint in Buchform als „Das Auto und die ökologische Katastrophe“ im September 2024), die sozialpsychologischen Auswirkungen des Lebens mit dem Ökozid und radikale aktivistische Strategien der Landrückgewinnung wie die ZAD in Frankreich. Er arbeitet mit dem Futurama.Lab an der Akademie der bildenden Künste Wien und ist dem SFB Affektive Gesellschaften an der FU Berlin angeschlossen. www.kilianj.org & www.kilianjoerg.blogspot.com

Sabina Holzer (AT) ist Performancekünstlerin, Autorin und Bewegungspädagogin und arbeitet vorwiegend in trans-medialen Kollaborationen. Seit 2007 publiziert sie Texte zu und für zeitgenössischen Tanz und Performance. Sie arbeitet als Performerin, unterrichtet und entwickelt seit 2005 in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler Jack Hauser Performances und Interventionen in Theatern, Museen, Galerien und öffentlichen Räumen. www.cattravelsnotalone.at

Sara Lanner (AT) arbeitet als Tänzerin, Choreografin und performative Künstlerin im Bereich der bildenden sowie darstellenden Kunst. In ihren Arbeiten thematisiert sie den Körper und dessen Erscheinungsform als soziale Choreografie und Skulptur. Ihre Performances finden in Galerien, auf Bühnen sowie an interdisziplinären und öffentlichen Orten statt. Ihr Interesse ist es dabei, performative und choreografische Zugänge zu verbinden und dadurch die bildende Kunst und den zeitgenössischen Tanz gleichermaßen zu erweitern. www.saralanner.com