Sa 29.02.2020 // 19.30
Sa 29.02.2020 // 19.30
Bäuhausgasse 40/Souterrain, 1050 Wien
Performance // freie Spende // food & drinks
mit Sebastian Bauer (Soundinstallation), Andreas Hamza (Musik), Jack Hauser (Performance), Stephanie Rauch (Objekt), Chris Standfest und Yosi Wanunu (Sprecherinnen), Hannes Wurm (Performance);
Inszenierung Hannes Wurm
dramaturgische Beratung Chris Standfest
Produktion das Schaufenster
Koproduktion Im_flieger
what will be will be #02
Alice Ernestine ist nicht irgendwer. Sie ist etwas Besonderes. Wir werden sie ab nun auf ihrem Weg begleiten. In unserer Erinnerung, in unserer Erwartung.
Ausgangspunkt der aktuellen Schaufenster Reihe what will be will be war ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 2014, in dem über eine Frau aus Victoria, British Columbia, berichtet wurde, die nach einem Schlaganfall während ihrer Schwangerschaft als hirntot erklärt wurde. Sie wurde nach Entscheidung der Familie solange künstlich am Leben erhalten, bis ihr Sohn Iver zur Welt gebracht wurde. Am Tag danach wurden die lebenserhaltenen Maschinen der Mutter abgeschaltet.
Wann beginnt das Leben und wann endet es? Wie wird das Leben am Rande einer klaren Definition von Leben bewertet? Wie verhalten sich Gesellschaft, Recht und Medizin in diesem Graubereich? Wie kann über den Fortbestand oder Abbruch eines Lebens entschieden werden?
Die Geschichte wird von der Biografie eingeholt. Alice Ernestine ist nun geboren. Sie wird mit dem Projekt über die Jahre altern. In kommenden Lebensabschnitten wird sie mit diversen neuen Fragestellungen konfrontiert werden. Das Schaufenster wird sie auf diesem Lebensweg begleiten.
Willkommen im Jetzt.
Fotos von Franzi Kreis
Andreas Hamza (AT) lebt und arbeitet in Wien, seit 2002 Tonmeister, seit 1991 Musiker, u.a.: Live Theatermusik zu Peer Gynth (Landestheater Bregenz, 2011), Sound für In their name von Philipp Gehmacher (2010) und Live-Komposition für Voices of the unknown von Barbara Kraus (TQW, 2011).
Chris Standfest (DE/AT) studierte Germanistik, Pädagogik, Cultural und Gender Studies in Regensburg, an der University of Lancashire und an der FU Berlin. Parallel politischer Aktivismus, Theater- und Übersetzungsarbeiten, Trainings und kollektive Projekte in unterschiedlichen Feldern. Als Performerin, Theoretikerin oder Dramaturgin Arbeiten mit Silke Bake, Claudia Bosse/theatercombinat, Lisa Hinterreithner, Barbara Kraus, Gin Müller, Peter Stamer, Doris Uhlich, Katherina Zakravsky u.v.a.. Diverse Publikationen, Szenische Projekte und Lehraufträge (Universitäten Leipzig, Bochum, Innsbruck, Wien). Seit 2012 Dramaturgin bei ImPulsTanz und Artistic Direction der [8:tension] Young Choreographers` Series.
das Schaufenster (AT) hat seinen Ursprung im Schauspielhaus Schaufenster, das in der Saison 2000/2001 unter der Intendanz Hans Gratzer und der künstlerischen Leitung von Hannes Wurm zweite Spielstätte des Schauspielhaus Wien war. Es wurde 2003 als freies Theater gegründet. Das Schaufenster ist ein Raum der Kunstwelt, der durch eine transparente Grenze eines Fensters zum Geschehen außerhalb definiert ist. Durch die Grenze zwischen Kunst- und Lebenswelt, die sowohl visuell als auch akustisch durchlässig ist, entsteht ein Raum, in dem Kunst und Alltag einander beeinflussen und sich bedingen. Das Leben außerhalb der Bühne fließt in die Performance mit ein, die Vorstellung dringt hinaus in den Alltag. „Wo ein Fenster ist, da sickert zwangsläufig die Welt herein und die Kunst hinaus“ (Arthur C. Danto). Kunst wird in diesem Kontext als eine Möglichkeit gesehen, Wirklichkeit, also das Verhältnis zwischen dem Dasein des Einzelnen und seiner Welt, zu erfahren und zu erkennen. Die Inszenierung im Schaufenster, als ein gemeinsamer Schaffensprozess der teilhabenden Akteur*innen verstanden, ermöglicht der Rezipient*in, sich im Ereignis der Vorstellung dem anzunähern und es direkt in Beziehung zu der Welt außerhalb zu setzen. Idee des Schaufensters ist es, Räume temporär zu nutzen. Das ist als ein Instrument zu verstehen, sich im politischen und gesellschaftlichen Diskurs hinsichtlich des Begriffs Diversität Raum zu nehmen und ihn Künstler*innen als Freiraum zur Verfügung zu stellen. www.dasschaufenster.at
Hannes Wurm (AT) aka fishy (Inszenierung und Visuals) absolvierte sein Philosophiestudium an der Universität Wien mit Abschluss im Jahr 2003. Er inszeniert, wirkt als Performancekünstler sowie als Videokünstler, Bühnenbildner und Lichtdesigner in der freien Szene in Wien. Seine Stationen sind u.a. Schauspielhaus Wien unter Hans Gratzer, Schauspielhaus Schaufenster (künstl. Leitung), Tanzquartier Wien, ImPulsTanz, brut Wien, donaufestival. Kooperationen mit Sebastian Bauer, Andreas Hamza, Jack Hauser, Barbara Kraus, Fritz Ostermayer, Stephanie Rauch, Hanne Römer, Peter Stamer, Chris Standfest, Akemi Takeya, Yosi Wanunu u.v.a.. 2003 Gründung des freien Theaters das Schaufenster.
Jack Hauser (AT) studierte elektroakustische Musik in Wien. 1994 Gründungsmitglied der Performancebande Lux Flux. Er gestaltet performative bildnerische Interventionen und experimentelle Arbeiten. Starkes Interesse an kooperativen Arbeiten z.B. mit Daniel Aschwanden, Thomas Ballhausen, Milli Bitterli, David Ender, Karlheinz Essl, Philipp Gehmacher, Satu Herrala, Sabina Holzer, Anne Juren, Barbara Kraus, Elke Silvia Krystufek, Jeroen Peeters, Markus Schinwald, Oleg Soulimenko, Myriam Van Imschoot, Simon Wachsmuth. www.cattravelsnotalone.at/jack-hauser/
Sebastian Bauer (DE/AT) arbeitet seit 2007 als freier Komponist und Sound Designer im Bereich Performance/Theater. Gemeinsame Projekte mit u.a.: Anne Juren, Simon Mayer, Lise Lendais, Akemi Takeya, Ian Kaler. Außerdem Mitglied des Kollektiv/Rauschen. www.sebastiantbauer.wix.com/sebastianbauer
Stephanie Rauch (AT) absolvierte ein Studium der Bühnen- und Filmgestaltung an der Universität für Angewandte Kunst Wien und an der Wimbledon School of Arts London. Sie entwirft ihre Arbeiten im Kontext der Bildenden Kunst sowie für szenografische Settings und macht sich diese Schnittstelle zum Thema. Neben eigenständigen künstlerischen Arbeiten entwickelt sie Räume für freie Produktionen der Choreograf*innen Ian Kaler, Claudia Bosse, Philipp Gehmacher, u.a.. Darüber hinaus kreiert sie Bühnenbilder für Opernhäuser und Festspiele.
Yosi Wanunu (IL/AT) ist Regisseur, studierte Kunstgeschichte, Theater und Film in Israel, Europa und den USA. Vor seinem Umzug nach Wien lebte und arbeitete er in NYC, u.a. im BCBC, im Ohio Theatre, La Mama ETC, im Here und im Ontological-Hysteric Theatre von Richard Foreman. Er ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Labels toxic dreams (seit 1998). Außerdem arbeitet er mit anderen freien Gruppen und Performer*innen in Europa. www.toxicdreams.at